Zecken
Zecken treten während der wärmeren Jahreszeit, von April bis Oktober, sehr häufig auf. In Deutschland existiert vor allem der Holzbock (Ixodes ricinus) und mittlerweile auch die aus südlicheren Ländern eingeschleppte braune Hundezecke (Ripicephalus sanguineus).
Die Weibchen saugen am Tier oder Menschen für 6-10 Tage Blut, lassen sich abfallen und legen nach einer Ruhephase 500-5000 Eier, aus denen Larven schlüpfen. Aus diesen entwickeln sich Nymphen, die sich nach einer Blutmahlzeit zu erwachsenen Zecken entwickeln.
Übertragung von Krankheiten
Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern übertragen vor allem eine Reihe von gefährlichen Krankheiten bei Hunden.
Die sicher bekannteste Erkrankung ist die Borreliose. Daneben gibt es jedoch einige weniger bekannte, jedoch häufiger auftretende Krankheiten, die vor allem durch die braune Hundezecke aus südlicheren Ländern eingeschleppt wurden und sich mittlerweile auch im Münchner Raum etabliert haben. Hierzu zählen die Babesiose, Ehrlichiose und Anaplasmose.
- Babesiose, auch als Hundemalaria bezeichnet: Babesien sind einzellige Parasiten, die sich in den roten Blutkörperchen vermehren und zu Fieber, Blutarmut und Gewichtsverlust führen. Bei manchen Hunden kann der Urin rötlich verfärbt sein. Eine Babesiose verläuft unbehandelt oft tödlich. Durch spezielle Blutuntersuchungen kann diese Erkrankung erkannt und meistens behandelt werden.
- Ehrlichiose / Anaplasmose: Ehrlichien und Anaplasmen sind ebenfalls mikroskopisch kleine Parasiten, deren Hauptsitz in den weißen Blutkörperchen ist. Mit diesen verbreiten sie sich im gesamten Körper und können verschieden Organe schädigen. Die Symptome können plötzlich und stark, aber auch schleichend auftreten und sind leider sehr unspezifisch, so dass nur über gezielte Blutanalysen eine Erkrankung diagnostiziert werden kann. Die Behandlung ist mit den momentan verfügbaren Medikamenten möglich, aber nicht immer erfolgreich. Auch diese Krankheiten können tödlich verlaufen.
- Borreliose: Auch wenn sich viele Hunde mit Borrelien infizieren, kommt es im Gegensatz zum Menschen bei Hunden nur sehr selten zu einer tatsächlichen Erkrankung. Die Symptome sind relativ unspezifisch und können von Fieber über Lahmheiten bis hin zu Nierenproblemen reichen. Der Nutzen der zur Zeit in Deutschland verfügbaren Impfung ist zweifelhaft, wir beraten Sie gerne.
Schutz vor Zecken
Aufgrund der mittlerweile zunehmend auftretenden, gefährlichen Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden, ist ein guter Zeckenschutz sehr wichtig.
Das Angebot ist vielfältig und reicht von ätherischen Ölen, über Magnetfelder, bis hin zu Zeckenhalsbändern und so genannten spot-on-Präparaten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit Halsbändern und spot-on-Präparaten die beste Wirkung zu erzielen ist.
Wir empfehlen die spot-on-Präparate, die auch eine repellierende Wirkung haben, d.h. die Zecken bereits abhält, bevor sie sich festbeissen. Diese Präparate werden an einer oder zwei Stellen entlang der Rückenline aufgetragen und der Wirkstoff verteilt sich in der Haut.
Beim Streicheln des Tieres entsteht kein Kontakt zu dem Insektizid. Leider sind die verfügbaren Mittel für Katzen nicht 100%ig gegen Zecken wirksam, so dass diese nur reduziert werden. Einzelne Zecken können somit dennoch auftreten.
Wenn Ihr Tier doch eine Zecke hat
- tragen Sie bitte KEIN ÖL auf, sonst fängt die Zecke an zu speicheln und überträgt erst recht potenzielle Krankheitserreger
- fassen Sie die Zecke mittels Zeckenzange oder notfalls einer Pinzette direkt über der Haut am Kopf, ohne sie zu quetschen. Dann drehen Sie in eine Richtung (welche ist egal). Ohne Zug ausüben zu müssen, wird sich der Parasit nach ein paar Umdrehungen lösen