Kastration Kaninchen
Warum?
Gründe für eine Kastration sind in erster Linie die Vermeidung von Nachwuchs bei Paarhaltung. Aber auch Revierkämpfe, Markierverhalten und Rangordnungsprobleme können bei beiden Geschlechtern positiv beeinflusst werden. Die Haltung mehrerer Rammler ist meistens wesentlich einfacher und stressfreier für die Tiere, wenn alle frühzeitig kastriert werden. Weiterhin ist auch die Kastration weiblicher Kaninchen zu empfehlen, um den sehr häufigen Gebärmuttererkrankungen vorzubeugen. Durch das normale Handling der Kaninchen wird immer wieder ein Eisprung ausgelöst, was eine permanente Aktivierung der Gebärmutter zur Folge hat. Als Konsequenz des ständigen Auf- und Abbaus der Gebärmutterschleimhaut kommt es bei sehr vielen weiblichen Kaninchen über einem Jahr zu deutliche Uteruseränderungen, die im mittleren bis höheren Alter oft in schwerwiegende Gebärmuttererkrankungen und -tumoren übergehen können.
Wann?
Theoretisch kann eine Kastration bei einem gesunden Rammler zu jedem Zeitpunkt erfolgen. Wenn eine Fortpflanzung bei bestehender Paarhaltung verhindert werden soll, empfiehlt sich wenn möglich eine so genannte Frühkastration, bei der die Tiere vor der Geschlechtsreife operiert werden. Der entscheidende Vorteil ist, dass dann die 6-wöchige Trennung von den Weibchen entfällt. Diese ist bei den bereits geschlechtsreifen Männchen notwendig, da nach einer Kastration noch reife Spermien in den ableitenden Samenwegen verbleiben und der Rammler noch bis zu max. 6 Wochen nach der Kastration decken könnte. Die Rammler sollten kastriert werden, sobald die Hoden in den Hodensack abgestiegen sind, was meist im Alter von ca. 10-12 Wochen passiert. Da es immer frühreife Früchtchen gibt, können Sie gerne ab dem Alter von 8 Wochen wöchentlich vorbeikommen, damit wir nachsehen, ob es soweit ist. Ein weiterer positiver Effekt einer Frühkastration ist die schnellere Erholung der jungen Tiere. Der ideale Zeitpunkt bei den weiblichen Kaninchen ist im Alter von 4 Monaten. Allgemein ist eher eine zeitige Kastration zu empfehlen, bevor sich Rangordnungsprobleme oder Markierverhalten etabliert haben.
Wie?
Kastrationen männlicher wie weiblicher Tiere führen wir ambulant durch, d.h. Sie bringen den Patienten vormittags und können ihn nachmittags schon wieder abholen. Eine Nüchternphase vor einer Narkose ist nicht notwendig, sondern im Gegenteil sogar schädlich. Die Heimtiere sollten normal gefüttert werden und auch etwas Leckeres in ihrer Transportbox mitbekommen. Um die Sicherheit der Narkose so optimal wie möglich zu gestalten, arbeiten wir mit einer modernen antagonisierbaren Injektionsnarkose und Inhalationsnarkose. Der Patient bleibt auf jeden Fall solange bei uns unter Beobachtung, bis er gut aus der Narkose wieder aufgewacht ist. Nach der Operation empfiehlt sich die Tierchen warm zu halten und auf eine baldige Futteraufnahme zu achten. Des Weiteren sollte die Einstreu entfernt und der Patient für eine Woche auf Zeitungspapier oder Handtüchern gehalten werden. In der Regel verwenden wir selbstauflösendes Nahtmaterial, sodass das Fäden ziehen entfällt.
Für weitere Fragen und eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!